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Metal Cities von Oliver Rossdeutscher

Rossdeutscher Metal Cities
 

Oliver Rossdeutscher

Vielleicht muss man irgendwann im Leben alle  Brücken hinter sich abgebrochen haben, um zu  lernen, wie wichtig Brücken im Leben eines Menschen sein können.

Oliver Rossdeutscher hat es getan. 35 Jahre alt, erfolgreicher Fotodesigner mit eigenem Studio in Hamburg, sein Buch “No Rites” (zusammen mit Xenia Bahr), in dem er den Inner Circle der Technoszene porträtiert. Und dann verkauft er   den kompletten Hausstand und zieht in die Südsee.

Auf den Spuren Gauguins entdeckt der Fotograph Rossdeutscher die Malerei.   Vor allem aber – er entdeckt sich selbst. In der grenzenlosen Stille am anderen Ende der Welt hört er plötzlich Geräusche. Das brachiale Summen und Brummen des Großstadtverkehrs, die Rufe der Passanten, das Hupen der Autos, das Donnern der Züge. Oliver Rossdeutscher braucht die Großstadt, die Hektik, das Gewimmel der Metropolen. Er weiß es jetzt. Und er kehrt zurück.

Zur Jahrtausendwende ist er wieder da. Er wird zum wilden Poeten der Stadt. Stadt als Idee, als Zeugnis der Größe. Er pendelt zwischen New York und Hamburg. Die Liebe zur Malerei bringt er aus der Südsee mit nach Hause und verbindet sie mit der Professionalität des Fotographen. Die Bilder, die jetzt entstehen:

schwindelerregende Achterbahnfahrten zwischen Euphorie und Angst. Der     ehemalige Student an der Fachhochschule für Gestaltung entwickelt einen ganz und gar eigenen Stil. Die in exzessiver Motivsuche entstandenen Fotos bearbeitet er am Laptop zu futuristischen Kollagen, die er dann auf Aluminiumplatten auftragen läßt.

Der Hamburger Hafen mit seinen bizarren Kränen und den gigantischen Docks, New Yorks China Town, die Hamburger Köhlbrandbrücke, die Brooklyn Bridge, Hamburgs Hafencity.
Überhaupt: Hamburg und New York. Oliver Rossdeutscher sieht deutliche Parallelen.

»Beide Städte haben einen ganz besonderen Bezug zum Wasser, beide sind grün und voller herrlicher Parks. Und beide wären undenkbar ohne ihren Hafen und ihre Brücken.«

Da die Bilder nicht auf Leinwand, sondern auf Aluminiumplatten aufgetragen sind, reflektieren sie das Licht, flouriszieren und verändern sich mit der Perspektive des Betrachters.