Ronald Berger

Der 1943 in Salzburg geborene Ronald Berger stammt aus einer angesehenen Schauspielerfamilie. Nach dem Besuch einer privaten Malschule bestand er die Aufnahmeprüfung für die Wiener Akademie. Dort studierte er unter O. Knapp und J. Steiner.
Das Stilleben gehört zu Bergers bevorzugtem Sujet. In seinen ausgewogenen Kompositionen bringt der österreichische Künstler verschiedene Obst- und Gemüsesorten zur Darstellung. Sein präziser altmeisterlicher Stil machte Berger über die Grenzen Österreichs bekannt. Seine Detailtreue fasziniert viele Kunstfreunde und Sammler auf der ganzen Welt.
Der Künstler unternahm sehr zeitig ausgedehnte Studienreisen die ihn unter anderen nach Italien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden führten. Zahlreiche Ausstellungen in Wien, Kitzbühl, Düsseldorf, New York und in anderen europäischen Metropolen begründeten seinen Erfolg und er ist in ausgesuchten Galerien in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten.

Uwe Herbst

„Uwe Herbst (geboren 1952 in Köln) ist für mich in den letzten fünf Jahren zu einem Fixpunkt in der europäischen Kunstszene geworden. Das Gespür für die Spannung, die einerseits im spezifischen Charakter einer Region liegt oder im Wechselspiel von Licht und Schatten, andererseits aber in der künstlerischen Verarbeitung der vielfältigen Erscheinungsformen der Landschaft, ist charakteristisch für die Werke von Uwe Herbst. Die Vielfalt der französischen Regionen von der Provence bis zur Bretagne spiegelt sich im OEuvre des Künstlers auf eindrucksvolle Weise. In Frankreich und Deutschland – in beiden Ländern fühlt sich der Künstler seit seinen Jugendjahren gleichermaßen heimisch – konnte er große Erfolge feiern. Trotz dieser Erfolge ist Uwe Herbst ein stiller und bescheidener Mensch geblieben, der vor allem für seine Arbeit lebt und aus einem gelungenen Bild die größte Befriedigung für sich zieht. Still und zurückgezogen entwickelt er im Atelier seine Malerei weiter und verarbeitet dort die Skizzen und Vorzeichnungen sowie Fotos, die auf den zahlreichen Reisen, von denen seine Motivauswahl kündet, entstanden sind. Bei jedem Besuch in Herbsts Atelier ist man erstaunt, welche Steigerung an Ausdruckskraft ihm möglich ist.
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Neben dieser Ernsthaftigkeit, die man im Werk von Uwe Herbst spürt, beeindruckt die Konsequenz, mit der er sich dem Moderummel der Kunstwelt bewusst entzieht. Stil ist für Herbst kein Selbstzweck, kein Logo und kein Markenzeichen, sondern vielmehr persönliche Handschrift. Herbst ist auf der einen Seite Traditionalist. Die kunstgeschichtliche Tradition des Postimpressionismus, die für seine Entwicklung wesentlich war, gewinnt aber im Schaffen des Künstlers kein solches Übergewicht, dass sie zum Klischee verkommt. Auf der anderen Seite versteht sich Herbst als zeitgenössischer Maler, der seine Sujets aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts interpretiert. In jedem einzelnen Werk findet man die Synthese zwischen Tradition und Gegenwart. Mit jedem angefangenen Bild betritt er in einem gewissen Sinne Neuland. Auf diese Weise entzieht er sich der Gefahr der Verflachung.
Es sind vor allem die kraftvollen, natürlichen, energetisch aufgeladenen Landschaftsformen, die er bevorzugt. Es sind die alten Alleen, die Linien einer Küste oder die Hafenanlagen einer Stadt am Mittelmeer. Das gleißende Licht eines Sommertages, die kühlen Schatten des Abends, die über der Lagune von Venedig liegen, der würzige Geruch der Kräuter, die auf den Kreidefelsen von Calanque bei Marseille wachsen – über das visuelle Erleben hinaus spricht Uwe Herbst alle Sinnesempfindungen in uns an. Das Motivrepertoir des Malers ist in den vergangenen fünf Jahren gewachsen. Motive von der Küste gab es vorher seltener als heute. Neu hinzu kamen Bilder von Ostseelandschaften und von Venedig. Besonders bei der letztgenannten Werkgruppe spürt man, wie leicht es dem Maler fallt, durch seine virtuose Malweise der Gefahr des manierierten Venedigbildes zu entgehen. Er zeigt uns gewohnte Ansichten aus ungewohnter Perspektive und bei manchem Werk aus dieser Reihe übertrifft die Spiegelung im Wasser eines kleinen Seitenkanals die Ausdruckskraft der Fassaden am Ufer. Bei den Bildern der Hafenanlagen wird deutlich, dass der Duktus in den letzten Jahren sicherer geworden ist. Die Segelboote, nur mit wenigen Farbtupfen angedeutet, schaukeln im sanften Wind.
Uwe Herbst lädt uns mit seinen neuen Werken zu einer Reise quer durch Europa ein. Einfühlsam und mit großer Imaginationskraft lässt er durch den Pinsel Szenerien entstehen, in denen die Atmosphäre der Orte in einem Höchstmaß verdichtet ist. Das Wort “Dichtung” ist hier durchaus angebracht und auch in dem Doppelsinn zu verstehen, den es in der deutschen Sprache hat: Einerseits konzentriert sich der Maler tatsächlich auf den Punkt, in dem sich die Spannung verdichtet. Die Details sind dem Ganzen untergeordnet und betonen die Gesamtwirkung des Bildes. Andererseits lässt uns das Wort “Dichtung” an Poesie denken, die manchen Landschaften von Natur aus innewohnt und die der Maler in seinem Werk in Farbakzente übersetzt.” Dr. Helmut Orpel

Leslie G. Hunt

Im Wandel der Zeit – von “How are you?” zu “C`est la vie!”
Die Metamorphose eines amerikanischen Künstlers in Frankfurt und Los Angeles zu einem frankophilen Amerikaner, der die Würze des Meeres an der Côte d`Azur wie die Luft zum Atem braucht.
Wenn Leslie G. Hunt über seine Arbeit spricht, merkt man sehr schnell, dass er sich mit Leib und Seele und schon Zeit seines Lebens der Kunst verschrieben hat.
Das Talent wurde ihm in die Wiege gelegt, und in der Tat ist er ein begnadeter Zeichner und Maler. Nicht nur internationale Galerien und namhafte Firmen (für die Leslie G. Hunt im Auftrag immer wieder Sondereditionen erstellt) schätzen seine Kreativität, sondern auch ein großer privater, weltweiter Sammlerkreis, die seine Werke lieben.
Seine Persönlichkeit birgt das Geheimnis, nicht mit der Zeit gehen, sondern der Zeit voraus zu sein, schöne Dinge des Lebens bewusst zu genießen und genau diese Botschaft schenkt er uns in seinen Bildern.
Erfindungsreichtum, schlendern, träumen, aufnehmen….. ein solcher Spaziergang schreibt
sich – mit all seiner Leidenschaft – in sein persönliches Buch des Künstlerlebens.
Geprägt von einem machtvollen Anspruch auf handwerkliche Qualität, Perfektionismus
im Detail und hintersinnigen Intellekt. Seit 2001 zählt er zu den ausgewählten Künstlern der Rosenthal studio-line.

Janosch

Meine beste und allerwichtigste Zeit im Leben, denn man brachte mir den wichtigsten Satz meines Lebens bei: Es gibt nichts, was nicht geht.

Janosch
Horst Eckert (Künstlername seit 1960: Janosch) wurde am 11. März 1931 in Hindenburg, Oberschlesien, dem heutigen Zabrze, geboren. 1944 begann er eine Schlosser- und Schmiedelehre, von der er selbst behauptet: “Meine beste und allerwichtigste Zeit im Leben, denn man brachte mir den wichtigsten Satz meines Lebens bei: es gibt nichts, was nicht geht.” 1946 flüchteten seine Eltern mit ihm nach Westdeutschland, wo Janosch unter anderem eine Textilschule in Krefeld besuchte und an einem Lehrgang für Musterzeichnen bei Gerhard Kadow, einem Schüler von Klee, teilnahm. 1953 zog er nach München und studierte einige Probesemester an der Akademie der Bildenden Künste, musste jedoch sein Kunststudium wegen “mangelnder Begabung” abbrechen. Als freischaffender Künstler begann er 1956 seine schriftstellerische Tätigkeit im Feuilleton. Sein erstes Kinderbuch “Die Geschichte von Valek dem Pferd” erschien 1960 und 1970 sein erster Roman “Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm”. Bekannte Figuren sind zum Beispiel “Schnuddel” oder die “Tigerente”. Themen in den Romanen für Erwachsene sind unter anderem Erlebnisse seiner Kindheit, familiäre Beziehungen, Freundschaft und die Frage nach dem Sinn des Lebens. In den bisher über 150 Büchern, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, beschreibt er seine Charaktere voller Humor und mit Liebe zum Detail.


Zu seinen bekanntesten Werken gehören neben den oben bereits erwähnten:
. Onkel Poppoff kann auf Bäume fliegen, erschienen 1964
. Der Mäuse-Sheriff, 1969
. Lari Fari Mogelzahn, 1971
. Traumstunde für Siebenschläfer, 1977
. Oh, wie schön ist Panama, 1978
. Wörterbuch der Lebenskunst, 1995
. Ich liebe eine Tigerente, 1999

Die beliebten Tiermotive hat der Künstler nicht nur in seinen Büchern verewigt, sondern auch als Federzeichnungen, wie z. B. “Bussi Tiger”, “Bärenfamilie”, “Tigerente sofort” oder den “Lach doch mal” – Frosch.
Ob als Schulbedarf (“Tiger und Bär”), als Badzubehör (Handtuch), als Motiv auf Bekleidungen, sogar als Schmuck (Uhr “grüner Bär”) und nicht zuletzt gerahmt in einem Bilderrahmen findet man sie (nicht nur in den Kinderzimmern) auf der ganzen Welt.
Anlässlich seines 75. Geburtstages am 11. März 2006 kann man seit dem in zahlreichen Ausstellungen auf der ganzen Welt seine Kunstwerke bewundern. Geehrt wurde Horst Eckert – Janosch – für seine vielfältige künstlerische Tätigkeit u.a. 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz. Er lebt heute zurückgezogen auf Teneriffa.

Mike Kuhlmann

Mike Kuhlmann (* 28.05.1966) lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Nach der Ausbildung zum Grafiker und Illustrator widmete er sich dem Aufbau einer Werbe- und Kommunikationsagentur. Parallel entwickelte er seine eigenständige künstlerische Form und begann diese in verschiedenen seriellen Arbeiten weiterzuentwickeln.
Mike Kuhlmann schafft in seinen Werken eine Synthese von Realität und Symbolik. Er arbeitet mit einfachen Motiven, die gleichzeitig Wirklichkeit wiederspiegeln und seinen Werken einen gesellschaftlichen Wert verleihen -Beispielhaft dafür sind seine Liebesbilder- er versteht sie als allgemeingültiges Zeichen für Liebe und Sorgelust.
Mike Kuhlmann ist Initiator der Hab&Gut Gemeinschaft für Gute Kommunikation, Verleger der Kommunikationswelt ‘thanks’, und Autor bzw. Herausgeber diverser Schriften und Buchwerke.

Liebesbilder
In einer immer kälter werdenden Welt, in der Zynismus und Ellenbogen dominieren, macht sich Mike Kuhlmann frei vom Diktat der Trends und Moden zum Botschafter der Emotionen und stellt die Ikone des Lebens und der Liebe – das Herz – ins Zentrum seines neuesten Bilderzyklus: Liebesbilder.

Wertvorstellungen
Wer sich verdient gemacht hat, verdient eine würdevolle Verabschiedung. Wer sich besonders verdient gemacht hat, verdient ein Denkmal.

Vorbilder

Propheten
Es gibt große Propheten wie Jesaja und kleine wie Hosea. Ob groß oder klein, der Prophet ist ein Seher, ein Mahner, ein Verkünder. “Gell, Papa”, sagt der fünfjährige Justus, gerade von der Reise durch Ägypten zurückgekehrt, “gell, Papa, in der Wüste ist die Welt am größten!” Justus und alle Kinder dieser Welt sind kleine Propheten und wenn sie erwachsen geworden sind, haben die meisten die Gabe des Sehens verloren. Die Wüste ist nur noch ein Teil der Welt und die Welt ist nur eine Kugel. Mit seinem Bilderzyklus “propheten” öffnet uns Mike Kuhlmann die Augen, lässt uns verstehen oder zumindest ahnen, was wir verloren haben, und gibt uns Hoffnung, weil nach uns immer wieder kleine Propheten geboren werden.

Mario Malfer

Mario Malfer wurde 1941 in der Lombardei (Italien) geboren. Auf Grund seines außergewöhnlichen Talents erlaubten ihm seine Eltern ein Studium der Malerei an der Akademie in Mailand, das er mit einemDesignstudium in Como abrundete.

Nach dem Studium arbeitete er sehr erfolgreich als Designer für italienische und amerikanische Firmen. Doch auch während dieser Zeit verlor er die Malerei nicht aus den Augen, zuerst entstanden von seiner Hand sehrtraditionelle Arbeiten, bis er begann mit Farbe geometrische Formen zu brechen und so seine ganz ureigenen Kompositionen zu entwickeln.
So umfasst heute das malerische Oeuvre Landschaftsgemälde, als auch Arbeiten, deren Charakter durch die Lyrik und der klassischen Musik innewohnenden Gesetzesmäßigkeit geprägt ist. Grundsätzlich weisen Malfers Werke eine strenge lyrische Komposition auf.

Er dynamisiert seine Landschaften, indem er den Betrachter durch die Oberfläche hindurch andere Perspektiven und Szenerien erahnen lässt, dies erreicht er durch die collagenhafte Auffächerung der Szenerie, womit das Bild in ausdrucksvoller Weise als malerische Symphonie erscheint. Dadurch begibt sich der Betrachter auf eine Reise durch die Zeit und entdeckt Spu-ren, die bis in die vorgeschichtliche Epochen reichen. Der Künstler erreicht dies durch eine Darstellungsweise, die das Sujet über den Augenblick hinaus intuitiv präsentiert.
Für Mario Malfer ist die Landschaft nicht nur das, was sie ist, sondern auch das, was sie war. Mit der Aufnahme dieser zeitgeschichtlichen Elemente weist er uns ein wenig auf die Endlichkeit des Seins hin.

Diese gelungene Synthese von konkreter Landschaft und abstrakten Bild, verschmolzen zur Polyphonie von Materiellem und Immateriellem, von Kraft
und Poesie, die sich in berauschenden, sinnlich virtuosen Kompositionen manifestiert, gibt immer wieder Anlass zu Neuentdeckungen und macht die Kunst von Mario Malfer jedes mal zu einem neuen Erlebnis.
1988 erhielt Malfer den italienischen Art Award “Premio Arte”.

Heinz-Jürgen Menzinger

Der deutsche Kunstmaler Heinz-Jürgen Menzinger wurde 1943 in Brünn geboren.
Bereits während seiner Jugend setzte er sich intensiv mit der Kunst, vor allem der Malerei, auseinander. Es bereitete ihm schon damals große Freude, seine Gedanken und Ideen kreativ zu verwirklichen.

Zunächst begann Menzinger 1961 ein Studium an der Werbefachschule in Dortmund, dem 1963 ein Besuch der Werkkunstschule folgte. Um sein Wissen auszudehnen und weitere Inspiration zu sammeln bereiste er für einige Zeit das europäische Ausland. In Belgien schrieb er sich dann als Schüler an der Königlichen Akademie in Gent ein.

Nach Jahren der Aus- und Weiterbildung, sowie unzähligen Reisen war Menzinger als freier Grafiker tätig. Parallel dazu widmete sich der Künstler auch wieder zunehmend der Malerei. Im Mittelpunkt seines Schaffens stand seit jeher die Farbe. Seine Bilder sind in leuchtenden Farben gehalten. Sie sind nie zu aufdringlich, strahlen jedoch stets Stärke und Ausdruckskraft aus. Durch vielfältige Lichtimpressionen und Reflexe haucht Menzinger seinen Original-Gemälden leben ein. Die Öl-Gemälde ziehen den Betrachter in ihren Bann. Es ist Menzingers anliegen, den Menschen ein positives Gefühl zu vermitteln und ihnen das Schöne auf der Welt zu verbildlichen. Menzinger bevorzugt bei der Motivwahl klassische Landschaften, imposante Strandszenen und hat vor kurzem auch impressionistische Großstadt-Panoramen für sich entdeckt. Die künstlerische Vielfalt zeigt sich nicht nur bei seinen Motiven. Gerade die unterschiedlichen Techniken die er beherrscht deuten auf die Klasse des Malers. Egal ob er Ölfarbe oder Acrylfarbe verwendet. Menzinger schafft es immer eine ganz eigene Kreation mit eigentümlicher Stimmung und Charakter zu erstellen. Er hat seine Werke bereits auf vielen inländischen und ausländischen Ausstellungen präsentiert.

Gerhard Nesvadba

Leben und Werk Gerhard Nesvadba wurde 1941 in Hessen geboren. Bereits 1943 siedelte er jedoch mit seinen Eltern nach Wien über.
Neben seiner Ausbildung zum Kaufmann nahm er Malunterricht bei den verschiedensten Künstlern und schulte seinen Blick für die feine Wirkung des Lichts durch kopieren der großen impressionistischen Maler. In den 60er Jahren kam er nicht zuletzt aufgrund seiner umfangreichen Studienreisen mit der zeitgenössischen abstrakten Malerei in Berührung.
1968 konnte er mit einer Ausstellung in Stockholm große Erfolge feiern. Die Presse äußerte sich in diesem Zusammenhang begeistert über seine abstrakten Kompositionen.
In den Jahren 1968 – 1974 folgen große Ausstellungen in Göteborg, Hamburg, Göppingen und Wien.
Nach einer Sinnkrise und daraus resultierender Schaffenspause wechselte Nesvadba 1974 von der Abstraktion zur gegenständlichen Malerei.
Die Anerkennung, die er in den folgenden Jahren bei Kritikern wie Kunstkennern, in diesem Metier erworben hat, machen deutlich, dass hier seine künstlerischen Entwicklungsmöglichkeiten am besten zur Geltung kommen.
Insbesondere die Landschaften des Malers, in die man im Geiste eintreten und die Natur des Bildes “durchwandern” kann, machen dem Betrachter Nesvadbas besonderes Gespür für Stimmungen und Lichtführung deutlich. Gerhard Nesvadba ist heute ein begehrter und viel gesammelter Künstler. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, sowie Ankäufe durch bekannte Sammlungen machen ihn zu einem der populärsten realistischen Malern Österreichs.

Joung Eun Ramaker

“Sottae” ist eine hohe Stange, die am Rande eines Dorfes aufgestellt ist und auf deren Spitze Vögel sitzen. Die Menschen glaubten, dass diese Vögel ihre größten Wünsche zum Himmel übermitteln konnten.
“Hanul” hat eine doppelte Bedeutung:
der Himmel und das Paradies. Deshalb bedeutet “Sottaehanul” der Himmel, auf den die Stangen gerichtet sind, und das Paradies, das wir alle erreichen wollen. Die Mongolen (und auch die Koreaner) haben diese Stangen immer dann betrachtet, wenn sie glücklich oder traurig waren.
Wir möchten die Erfurcht und den Respekt für den Himmel wieder beleben – deshalb haben wir das Museum “Sottaehanul” genannt. Der größte Teil unserer Sammlung besteht nicht aus vornehmen und eleganten Dingen, sondern aus naiven, einfachen und abgenutzten Sachen, die früher den unteren sozialen Schichten gehörten.
Heutzutage werden diese traditionellen Gegenstände viel zu wenig beachtet; sie verschwinden schnell von der Bildfläche. Aber wir glauben, dass wir die Seele der normalen Koreaner am besten anhand dieser einfachen alten Gegenstände verstehen können.
Die Ausstellung wird in Daegu (Großstadt im Südosten Koreas) eröffnet. Profite aus dem Verkauf unserer Produkte werden reinvestiert. Obwohl aller Anfang schwer ist, glauben wir, dass das Sottaehanul Museum einer der Plätze auf dieser Welt ist, deren Besuch Sie nicht bereuen werden.

Hanji, das koreanische Papier
Das koreanische Papier Hanji ist so widerstandsfähig, dass es sich über Hunderte von Jahren hält. Wir wissen jedoch nicht genau, wann es erfunden wurde. Tatsache ist, dass das älteste Buch (Holzschnitt) im Jahr 751 vor Christus auf Hanji gedruckt wurde.
Hanji, das den Ruf des besten Papiers der Welt hatte, wurde von der chinesischen Kaiserfamilie importiert. Viele chinesische Kaiser benutzten Hanji zum Zeichnen oder zur Kalligraphie. Durch Hanji wurde in Korea das Drucken entwickelt und viele Bücher wurden veröffentlicht. “The Buddhist Scripture of Jikji”, das 1377 auf Hanji gedruckt wurde, ist in der französischen Nationalbibliothek in Paris ausgestelllt.
Hanji hat das tägliche Leben in Korea stark beeinflusst: Transportverpackungen, Aufbewahrungsschachteln, Taschen, Hüte und auch Waffen wurden aus Hanji Hergestellt.

Die traditionelle Herstellung von Hanji
Früher sagte man, dass Hanji das “Papier der einhundert Berührungen” ist. Einhundert Handgriffe wurden benötigt, um Hanoi herzustellen – viel Zeit und Arbeit.
Die Zweige des Maulbeerstrauches wurden gekocht. Die Rinde wurde geschält, getrocknet und dann eingeweicht, um die äußere schwarze von der inneren weißen Rinde zu trennen. Die weiße Rinde wurde ausgespült, in einer Speziallauge (natürliche Bestandteile) gekocht und wieder lange in kaltem Wasser gelagert. Nach dem Bleichen in der Sonne wurde sie mit einem Stock auf einem flachen Stein geschlagen. Die Rinde war jetzt wie faserige Baumwolle.
In einer Tonne wurde das faserige Material mit Wasser zu einem Faserbrei verrührt. Dieser Faserbrei wurde über ein Bambussieb gegossen, so dass einzelne Blätter entstanden, die anschließend gestapelt wurden. Das Wasser wurde entfernt und die Blätter wurden einzeln in der Sonne oder auf einer heißen Eisenplatte getrocknet.

Wie entsteht ein Hanji Holzdruck?
Die Figur wird in ein Holzbrett geschnitzt. Die ausgeschnitzte Rille wird dann mit dem Hanji Faserbrei gefüllt. Es wird drei Tage lang getrocknet und dann vom Holzbrett entfernt.
Früher haben die Koreaner die Sonne verehrt. Des Weiteren hatten sie eine besondere Zuneigung für die Farbe weiß. Dieser weiße Holzdruck reflektiert die koreanische Mentalität.

Was ist ein Bojagi?
Für das koreanische Wort “Bojagi” gibt es keine eindeutige Bezeichnung in anderen Sprachen, da es in anderen Kulturen nicht existiert. Der Bojagi ist ein quadratisches Tuch, mit dem früher die Dinge des täglichen Lebens verpackt wurden. Verschlossen wurde das Tuch einfach, indem man die vier Ecken miteinander verband. Damals wurden die Tücher in traditioneller Handarbeit aus Stoffresten hergestellt, die zu individuellen Mustern verarbeitet wurden. Funktionell kann der Bojagi also mit einem Koffer verglichen werden. Jedoch: Während ein Koffer immer ein Koffer bleiben wird, verändert der Bojagi seine Form durch seinen Inhalt.
In neuerer Zeit haben Künstler – viele von ihnen Mönche – die Tradition aufgegriffen und Bojagis aus hochwertigen Materialien, wie verschiedenen Seidenstoffen, als moderne Kunstwerke angefertigt.

Die Geschichte der Hanji Bojagi
Eun-mi Kim interessierte sich für Kalligraphie und Malerei; sie hat jedoch nie die Kunst der Bojagi-Herstellung praktiziert. Ihre Arbeit mit Hanji Bojagi begann sie auf Anregung von Fr. Ramaker (HANGUK), die fasziniert war von der Schönheit der traditionellen Seiden-Bohagis und Sottae gebeten hatte, Bojagis aus dem traditionellen koreanischen Hanji Papier zu entwerfen. Sottae sprach mit zahlreichen Hanji Künstlern, aber keiner hatte jemals zuvor Papiertücher hergestellt. Es war schwierig, Künstler zu finden, die sowohl Erfahrung mit Hanji Papier als auch mit Stoff-Bojagis hatten.
Daraufhin bot Eun-mi Kim ihre Dienste an und begann mit der Kreation von Bojagis aus Hanji Papier. Der erste Hanji Bojagi wurde im Januar 2002 fertig gestellt – nach aufwendigen Versuchen mit verschiedenen Papierqualitäten und Techniken.

Was ist ein Takbon?
Takbon beschreibt eine spezielle koreanische Methode zur Herstellung von Bildern. Dabei wird zuerst das jeweilige Motiv in eine Holzplatte geschnitzt. Anschließend reibt man feuchtes Hanji-Papier mit einem Pinsel so lange auf das Motiv, bis dieses auf dem Papier erscheint. Anschließend wird das Motiv mit einem Farbgetränkten Baumwollknäuel koloriert. Takbon kombiniert die Kunst der traditionellen Hanji-
Papierproduktion mit der des Schnitzens und Druckens.

Dr. Uwe Reher

Dr. Uwe Reher 1948 in Hamburg geboren, dort Studium der Malerei und Graphik, ebenso der Kulturanthropologie und Psychologie. Promotion zum Dr. phil. Kulturhistoriker am Gutenberg-Museum, Mainz. Kus-tos der Staatlichen Museen Kassel/Museumslandschaft Hessen Kassel. Lehrbeauf-tragter der Universität Göttingen, Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie. Zahlreiche Veröffentlichungen

“Dynamisch und gelassen, wuchtig und fragil” der Künstler Dr. Uwe Reher ist geübt im schnellen zeichnerischen Erfassen einer beobachteten Situation. Die bemerkenswerte Kraft, der mitreißende Schwung, der malerische Reiz der Komposition seiner Gemälde, Pastelle oder Aquarelle machen sein Werk zu beeindruckenden Mo-mentaufnahmen und zu Bildern voller Leben.

Schönheit an der Grenze zur Abstraktion
Blumen, Landschaft, Meer: Malerei von Dr. Uwe Reher

Die Motive die Dr. Uwe Reher für seine Kunst wählt sind die Schönheit der Natur. Er malt vor allem Blumen, Landschaft und Meer. Seine Farbpalette ist reichhaltig. Tul-pen, Akelei, Mandelblüte: Reher ist von der Blütenpracht, die die Natur hervorbringt begeistert, dass er sich in seinem Schaffen intensiv mit ihr beschäftigt. Mit kraftvol-len, bis strahlenden Farben fängt er mit schnellem Strich ein, was ihn in der Natur fasziniert.
Er erfasst schnell und malt ohne Anspruch auf naturgetreue Wiedergabe. Es geht ihm eher um das Erfassen von Farbklängen, Räumen und das herausarbeiten von Atmosphäre. Dabei begibt er sich bisweilen an die Grenze zur Abstraktion.
Er gesellt sich damit zu einer kunsthistorischen Tradition. Die Maler des Impressio-nismus arbeiteten ähnlich. Die allerdings waren am Ausgang des 19. Jahrhunderts Avantgarde und gegen starke Wiederstände angetreten. Rehers Bilder wollen nicht neu erfinden oder die Grenzen der Kunst verändern. Schönheit ist der zentrale Begriff in Rehers Malerei. (P.K.L-Gö)